❌ Die Stadt im Blick – die Sendung zu Baukultur und Stadtplanung
📌 Am Montag, den 15.12.25 von 17-18 Uhr
👂 live zu streamen unter https://radiofabrik.at/ oder terrestrisch 107,5 & 97,3 MHz
👂 Nachzuhören ab Dienstag, 16.12. auf: https://cba.media/podcast/die-stadt-im-blick
Die Geschichte des Stadtwerkeareals gleich neben der Ignaz-Harrer-Straße reicht als Ort der Gaserzeugung bis 1857 zurück. Damals wurde noch mit Torf, später mit Braunkohle Gas gewonnen. Nach dem 2. Weltkrieg wird das Areal Unternehmenszentrale der neu gegründeten Stadtwerke mit dem noch heute bestehenden Hochhaus von Erich Horvath/Josef Hawranek. Mit der Umstellung auf Erdgas in den 80er Jahren und durch Fusionierung der SAFE und der Stadtwerke AG zur Salzburg AG wird das 42.000 m² große Grundstück frei für eine neue Stadtteilentwicklung in Lehen.
In einem ersten Schritt wird ein Masterplan von Max Rieder für das Areal erstellt. Zonen für verschiedene Widmungen und ein Boulevard in Ost-West-Richtung werden festgelegt. Als ein Ziel wird eine unverbaute Freifläche von 46 % definiert, davon 7.500 m2 als Grünraum. Auf dieser Grundlage baut 2006 ein dreistufiger städtebaulicher Architekturwettbewerb auf, den transparadiso (Barbara Holub und Paul Rajakovics) mit Bernhard Vlay aus Wien gewinnen. Den Nordteil des Areals bestimmt ihr Leitprojekt, das auch den Großteil der 289 geförderten Wohnungen verwirklicht. Das Freiraumkonzept stammt von land.in.sicht (Thomas Proksch).
2009 startet die Bebauung in zwei Teilabschnitten. Weitere Wohnbauten stammen von Dietmar Feichtiner, ein Studentenwohnheim wird von Forsthuber-Scheithauer Architekten errichtet. Sowohl die Wohnbebauung mit ihrer urbanen Sockelzone als auch die Gebäude des südlichen Bereichs öffnen sich zu dem zentralen Boulevard hin. Auch das Stadtwerke-Hochhaus von 1968 wird revitalisiert (Riepl Riepl Architekten) und Firmensitz der Prisma Firmengruppe, die den südlichen Teil des Areals entwickelt. Die Fertigstellung des zweiten Bauabschnitts mit Forschungs- und Bildungseinrichtungen (Freiraumkonzept Agence Ter) erfolgt bis 2017. Um eine diagonale Achse gruppieren sich vier Bauten von Berger+Parkkinen und ein Wohnbau mit Lebensmittelgeschäft im Sockelbereich von Boris Podrecca. Die Villa Frey von 1750 wird ebenfalls saniert. Im letzten Bauabschnitt entsteht ein Ensemble aus zwei Bürobauten und einem Wohnhaus der Vorarlberger Architekten Dietrich Untertrifaller neben dem Stadtwerkehochhaus.
Nach Abschluss der 10jährigen Bauarbeiten sind somit insgesamt 21 Bauten mit bis zu 7 Geschoßen entstanden: rund 500 Wohnungen für 1.300 Bewohner*innen sowie zwei Kindergärten; ca. 50 Firmen sowie Platz für ungefähr 1.500 Studierende der Paracelus-Medizinischen-Privatuniversität Salzburg (PMU). Außerdem wurden zahlreiche andere Bildungs- und Kultureinrichtungen wie die Stadt-Galerie, der Fotohof und die VHS am Areal angesiedelt.
👉 In die Sendung kommen Inge Straßl, Wohnbauforscherin am SIR (Salzburger Institut für Raumordnung & Wohnen) sowie Johann Padutsch, ehemaliger Planungsstadtrat der Stadt Salzburg.
👉 Wie es um die Wohnzufriedenheit in dieser Anlage mit Kultur- und Bildungscampus heute steht und wie man mit etwas zeitlichem Abstand die Entwicklung des Quartiers beurteilt, darüber sprechen wir in der Sendung.
Fotos Stadtwerk: SIR


